Am Sonntag ging es für den VC Eberstadt zu ungewohnt früher Stunde zur TG75. Diese mussten ihren Heimspieltag aus der Hinrunde aufgrund von Personalmangel verschieben. Doch auch jetzt, ein paar Monate später als vorgesehen, wurden die Gäste von einer verletzungsgeschwächten Heimmannschaft empfangen. Schon beim Einspielen bemerkte Trainer Thomas, dass die Angreifer der TG75 ihre Probleme mit dem Ersatz-Zuspieler hatten. Die Devise war daher: Eigenfehler vermeiden, ruhig spielen, den Gegner die Fehler machen lassen.
Leider hatten die Herren des VCE dazu in Satz Eins nur wenig Gelegenheit. Es entspann sich ein reines Aufschlagspiel des VCE. Gleich zu Beginn konnte Zuspieler Thorsten mit einer Serie acht Punkte am Stück herausspielen. Und so ging es in Satz Eins konsequent weiter. Nach nicht einmal einer vollständigen Rotation war der Satz mit 25:9 gewonnen. In der gefühlt ungeheizten Halle sorgte dieses Spiel ohne viel Bewegung dafür, dass die Gäste immer kälter wurden. Und auch der Kopf schien ein wenig einzufrieren. Anders kann man sich den Beginn des zweiten Satzes nicht erklären. Für die VCE-Annahme um Libero Thomas, mit extrem wenig Ballberührungen im ersten Durchgang, begann erst zu diesem Zeitpunkt die eigentliche Arbeit und die Justierung unter Wettkampfbedingungen. Naturgemäß dauerte dies ein paar Bälle. Aber irgendwie musste sich die gesamte Mannschaft erst einmal wieder daran gewöhnen, selbst Punkte erspielen zu müssen. Die TG75 hatte personell umgestellt, und begann jetzt besser zu spielen. Zeitgleich spielte sich der VCE in eine Lethargie, die zu einem 6-Punkte-Rückstand zu Beginn des Satzes führte. Plötzlich waren rudimentärste Prinzipien des Eberstädter Spiels abhanden gekommen. Die Kurzsicherung schaltete zu spät oder der Block griff nach und machte eine Abwehr dadurch unmöglich. Durch die Bank wurden zudem im Angriff sicher geglaubte Bälle verschlagen und Angaben unnötig schwach gespielt oder ebenfalls verschlagen. Trainer Thomas sah es zu diesem Zeitpunkt nicht ein, eine Auszeit zu nehmen und appellierte an seine Spieler auf dem Feld, sich ein Herz zu fassen und selbst aus diesem Tief zu holen. Dies funktionierte und das Eberstädter Spiel stabilisierte sich. Zum Spielstand von 12:12 gelang dem VCE der Ausgleich und die folgende Führung gab man bis zum Ende des Satzes nicht mehr her. Am Ende doch deutlich mit 25:19, gelang auch der Sieg im zweiten Satz.
Aufgrund der aufgetretenen Unsicherheiten stellte Thomas zum dritten Abschnitt die Mannschaft um. Flo ersetzte Kapitän Nils auf Außen, Stéphane kam für Lennart auf der Diagonalposition und Chris kam für Philipp über die Mitte. Die TG75 hatte sich inzwischen mit ihrer ungewohnten Personalsituation abgefunden und kam immer besser ins Spiel. Auf Eberstädter Seite ging es teilweise chaotisch weiter. Allerdings gelang es diesmal deutlich besser, einen größeren Rückstand zu vermeiden. So ging der Satz mit einem ausgeglichenen Spielstand voran. Zum Schluss gelang ein knapper Sieg, 25:23.
Den VCElern gelang es in diesem ungewöhnlichen Spiel nicht, ihr Spiel unabhängig vom Gegner aufzuziehen. Doch vor allem Satz Zwei hat gezeigt: Auch bei einem Rückstand steht die Mannschaft zusammen. Und wenn der VCE Zug erst wieder ins Rollen kommt, kann man sich auch aus schweren Situationen selbst befreien. Dass die Mannschaft an diesem Spieltag etwas müde wirkte, kann natürlich auch daran liegen, dass dies der dritte Spieltag am dritten Wochenende in Folge war. Mit dem nächsten 3er übernahm der VCE die Führung in der nun gerade gerückten Tabelle in der Bezirksoberliga Süd mit 2 Punkten Vorsprung auf die Verfolger aus Rüsselsheim. Die Pause von einer Woche tut sicher gut, um am 17.2. mit kühlem Kopf und in alter Frische beim SSV Brensbach anzutreten.
Es haben gespielt: Thorsten, Lennart, Stéphane, Nils, Florian, Patrick, Thomas, Christopher, Andreas, Philipp
Autor: Philipp