Sowohl für die Herren des VC Eberstadt, als auch für die vierte Mannschaft der TG Rüsselsheim ging es am vergangenen Samstag nach Brensbach in den Odenwald. Die Sport- und Sängervereinigung Brensbach befindet sich zwar weit abgeschlagen am Tabellenende, die beiden Mannschaften aus Eberstadt und Rüsselsheim bilden jedoch die Tabellenspitze der hessischen Bezirksoberliga Süd. Somit war der Spieltag nicht nur Gegnerstudie für das bevorstehende Saisonfinale am letzten Spieltag in Rüsselsheim, auch wollte man sich natürlich nicht vor dem direkten Konkurrenten die Blöße eines Punktverlustes geben. Spielertrainer Thomas musste auf Florian und Stéphane verzichten, konnte also auf einen Kader von zehn Spielern zurückgreifen.
Schon aus vergangenen Begegnungen war die niedrige Halle des SSV bekannt und berüchtigt. Die in dieser Saison immer stabiler stehende Annahme um Libero Thomas sah sich also widrigen Umständen gegenübergestellt. Schon beim Einspielen war klar: Hier würden einige Bälle Bekanntschaft mit der Hallendecke machen – davon sollte man sich jedoch nicht verunsichern lassen. Doch im ersten Satz wurde deutlich, dass die Annahme auch an diesem Spieltag nicht der entscheidende Faktor sein sollte. Vielmehr hatten die Angreifer des VCE allesamt Mühe, ins Spiel zu finden. Unnötig oft wurde der Angriff verschlagen und Absprachen mit Zuspieler Thorsten wurden nicht eingehalten. Dazu kam, dass die Brensbacher mit deutlich mehr Herz in das Spiel starteten als die Gäste aus Eberstadt. Teilweise auf spektakuläre Weise wurden tot geglaubte Bälle gerettet und nicht ein Punkt wurde leichtfertig verschenkt. Zwar hielten die Eberstädter dagegen, trotzdem kostete jeder Punkt viel Kraft. Der Satz entwickelte sich zunächst ausgeglichen mit leichtem Vorsprung für den VCE. Die Eberstädter schafften es jedoch nicht, sich entscheidend abzusetzen und mussten nach einer 21:19 Führung eine erneute Anhäufung an Eigenfehlern ertragen, die schließlich zum Satzverlust führte.
VC Eberstadt auf Tal- und Bergfahrt
Mit leicht veränderter Aufstellung und einer gehörigen Portion Frust ob der unnötigen Fehler, startete der VCE in den zweiten Satz. Die schnelle Abwehr der Brensbacher hatte zu oft leichtes Spiel mit den sonst so effektiven Legern von Außenspieler Patrick. Für ihn kam Pit ins Spiel und sollte des Gegners Block und Abwehr mit wuchtigen Angriffen prüfen. Zunächst begann der zweite Durchgang allerdings, wie der erste endete Der Eberstädter Angriff leistete sich erneut Fehler um Fehler. Früh stellte Trainer Thomas die Mannschaft weiter um und brachte mit Christopher einen neuen Spieler über die Mitte. Die Stimmung und das Spiel drohten zu diesem Zeitpunkt immer mehr zu kippen. Doch nach und nach fingen sich die Gäste. Gewohnt starke Angaben sollten die Grundlage für die Wende sein. Am Ende gelang es, den zweiten Satz doch deutlich mit 25:16 zu gewinnen. Die VCE Maschine schien nun angelaufen zu sein. Der Angriff wurde sicherer, die Eigenfehler deutlich reduziert. Die Annahme um Thomas, Nils und Pit schaffte es trotz der niedrigen Halle viel Stabilität auszustrahlen. Für ein Kuriosum sorgte im dritten Satz die Hallenbeleuchtung. Die Hälfte der Halle war plötzlich komplett dunkel. Da vorbildlicher Weise umweltschonende Energiesparlampen verbaut wurden, dauerte es etwa 10 Minuten, bis die Beleuchtung wieder einigermaßen gleichmäßig und ausreichend und ein Weiterspielen damit möglich war. Der VCE hielt trotz dieser Unterbrechung die Konzentration hoch und entschied auch diesen Satz mit 25:16 für sich. In Satz vier hatte sich nicht nur das Eberstädter Spiel stabilisiert, den Brensbachern gingen nach starkem Start in das Spiel langsam die Kraft und gleichermaßen die Ideen aus. Schnell zogen die Gäste erneut davon. Wie schon im dritten Satz konnte Thomas den komfortablen Vorsprung nutzen, um allen Spielern ihre Spielanteile zu geben. Deutlich ging auch dieser Satz mit 25:13 an den VCE.
Spiel mit dem Feuer
Ein am Ende deutlicher 3:1 Sieg für die Herren aus Eberstadt. Drei Punkte vor den Augen des Tabellenzweiten und damit weiterhin die Pole Position in der Liga. Besser könnte es also eigentlich nicht laufen. Und doch, ein Wehrmutstropfen bleibt… irgendwie bringt sich die eigentlich zu einem souveränen Spiel fähige Mannschaft des VC Eberstadt immer wieder selbst in brenzlige Situationen, wie dieses Mal im ersten Satz. Es wird jetzt Zeit für einen Saisonendspurt. Insbesondere nächste Woche beim letzten Heimspieltag der Saison braucht es noch einmal einen besonders guten Tag, um in zwei Darmstädter Derbys gegen die TG75 und den DSW Darmstadt vorne zu bleiben. Erst wenn diese Hürde genommen ist, können wir uns ganz auf die beiden „Endspiele“ gegen die direkten Wettbewerber aus Leeheim und Rüsselsheim freuen.
Es haben gespielt: Thorsten, Martin, Lennart, Thomas, Nils, Patrick, Pit, Christopher, Andreas, Philipp
Autor: Philipp